Bei der Himbeere handelt es sich um einen sommergrünen Scheinstrauch, der jedes Jahr neue aufrechte Sprossachsen bildet. Von den Sprossachsen gehen die rispigen Blütenstände ab. Im Gegensatz zu Brombeeren, sind die Früchte weich, haben eine samtige Haut und sitzen nur lose am Fruchtboden, sodass sie leicht ebgezogen werden können. Ein Himbeerstrauch kann bis zu 2 Meter hoch werden. An den Ruten hat feine Stacheln. Die Blüten der Himbeeren sind honogame Glockenblumen mit klebrigen Pollen, die allen Arten von Bienen und Schmetterlingen reichlich Nektar und Pollen bieten.
Verbreitungsgebiet und Standort
Am weitesten verbreitet ist die Himbeere, in ihrer ursprünglichen Art, in Europa und Westsibirien. Nach Süden hin ist sie seltener anzutreffen. In den Alpen wächst die wilde Himbeere in Höhenlagen bis zu 2000m. Vorkommen haben sich außerdem in Neuseeland, Grönland und im östlichen Noramerika eingebürgert. Die Himbeere ist ein Waldpionier der auf Kahlflächen auftritt, nitratreiche Böden und halbschattige Lagen bevorzugt. Sie bevorzugt unter anderem Waldränder und Waldlichtungen.
Anbau und Pflege
Im gewerblichen und privaten Anbau werden vor allem einmaltragende Himbeeren angebaut, deren Fruchtruten an Draht gebunden werden. Nach der Ernte werden die abgetragenen Ruten direkt am Boden abgeschnitten. Aus deren Wurzeln haben sich während und nach der Fruchtreife bereits neue Ruten gebildet, die im nächsten Jahr Früchte tragen.
Krankheiten und Schädlinge
Die Bildung von neuen Trieben kann durch die „Rote Wurzelfäule“ verringert werden. Langfristig kann diese Krankheit dazu führen, dass der betroffene Stock abstirbt. Verhindert wird das Auftreten der Wurzelfäule durch ein optimales Bodengefüge. Die Rutenkrankheit entsteht durch einen Erreger und kann mit Fungiziden behandelt werden. darüber hinaus werden Himbeeren von Schädlingen wie Himbeergallmücken, Himbeerkäfern, Spinnmilben und Blattläusen aufgesucht.
Erntezeit und Verarbeitung
Die Blütenstände der Himbeeren bilden sich von Mai bis August. Erntezeit ist, je nach Sorte, von Juni bis in den Spätherbst. Da Himbeeren, genau wie Erdbeeren weich sind, können sie im Kühlschrank nur etwa 2 Tage aufbewahrt werden. Am besten ist, wenn sie erst kurz vor dem Verzehr geerntet werden. Himbeeren sind sehr aromatisch und weisen einen hohen Vitamingehalt auf. Sie eignen sich hervorragend für Kuchen und Desserts, Marmelade, Gelee und Saft und natürlich zum eingefrieren. Um die Form der Früchte zu erhalten ist es wichtig, dass sie nebeneinander liegend eingefroren werden. Im gefrorenen Zustand können sie dann in eine Tüte oder ein anderes Behältnis umgefüllt werden. Zum Auftauen sollten sie aber wieder nebeneinander ausgelegt werden, damit sie nicht zermatschen.
Weitere Nutzung der Himbeeren
Wegen dem hohen Zuckergehalt im Nektar der himbeeren, werden sie von Imkereien geschätzt. Zudem wird sie für die Aromatisierung von reinem Alkohol verwendet, woraus die Spirituose Himbeergeist entsteht.