Zierlauch (Allium) gehört zu den eindrucksvollsten Zierpflanzen im Garten. Mit seinen großen, kugelförmigen Blütenständen in leuchtenden Farben zieht er alle Blicke auf sich und setzt spektakuläre Akzente in Beeten und Rabatten. Zudem ist Zierlauch pflegeleicht, winterhart und eine wertvolle Bienenweide. In diesem Artikel erfährst du alles über die richtige Pflanzung, Pflege und die schönsten Sorten von Zierlauch.
Zierlauch: Ein Steckbrief
- Botanischer Name: Allium
- Familie: Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae)
- Herkunft: Europa, Asien, Nordamerika
- Wuchshöhe: 20–150 cm (je nach Sorte)
- Blütezeit: Mai bis Juli
- Blütenfarbe: Violett, Blau, Weiß, Rosa
- Standort: Sonnig
- Boden: Durchlässig, humusreich, trocken bis mäßig feucht
Standort & Pflanzung von Zierlauch
Zierlauch ist eine sonnenliebende Pflanze, die sich ideal für Staudenbeete, Steingärten und naturnahe Pflanzungen eignet. Mit seinen eindrucksvollen, kugelförmigen Blüten setzt er strukturierte Akzente im Garten und sorgt für ein harmonisches Farbspiel. Zudem ist er pflegeleicht, winterhart und eine wertvolle Nahrungsquelle für Bienen und Schmetterlinge, wodurch er nicht nur optisch, sondern auch ökologisch eine Bereicherung darstellt.
- Standort: Ein vollsonniger Platz fördert eine üppige Blüte.
- Boden: Durchlässige, nährstoffreiche Böden sind ideal. Staunässe unbedingt vermeiden!
- Pflanzzeit: Die Zwiebeln sollten im Herbst (September bis November) gepflanzt werden.
- Pflanztiefe & Abstand:
- Zwiebeln etwa 2–3 Mal so tief in die Erde setzen, wie sie groß sind (ca. 10–15 cm).
- Der Pflanzabstand beträgt je nach Sorte 15–30 cm.
- Kombinationspartner: Zierlauch harmoniert wunderbar mit Stauden wie Lavendel, Salbei, Storchschnabel und Ziergräsern.
Pflege von Zierlauch
Einmal gepflanzt, benötigt Zierlauch kaum Pflege und kann über viele Jahre hinweg zuverlässig blühen. Dennoch gibt es einige Maßnahmen, die das Wachstum und die Blütenbildung unterstützen.
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Gießen: Zierlauch kommt gut mit Trockenheit zurecht und benötigt nur wenig Wasser. In längeren Trockenperioden oder während der Wachstumsphase im Frühjahr sollte jedoch gelegentlich gegossen werden, um die Blütenentwicklung zu fördern. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden, da dies zu Wurzelfäule führen kann. Ein durchlässiger Boden hilft, überschüssiges Wasser abzuleiten.
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Düngen: Um eine üppige Blüte zu gewährleisten, sollte Zierlauch im Frühjahr mit Kompost oder organischem Dünger wie Hornspänen oder Guano versorgt werden. Alternativ kann ein phosphorhaltiger Blumenzwiebeldünger verwendet werden, der die Blütenbildung zusätzlich unterstützt. Eine zweite Düngung nach der Blüte stärkt die Zwiebeln für das nächste Jahr.
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Rückschnitt: Nach der Blüte sollten die Blütenstände zunächst stehen bleiben, da sie auch im verblühten Zustand noch dekorativ wirken und zudem als natürliche Samenquelle für Wildbienen dienen können. Das Laub darf erst entfernt werden, wenn es vollständig vergilbt ist, da die Pflanze in dieser Zeit noch Energie in die Zwiebel zurückführt. Wer eine unkontrollierte Selbstaussaat verhindern möchte, kann die Blütenstände vor der Samenbildung abschneiden.
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Bodenpflege: Damit die Zwiebeln im Boden gesund bleiben, sollte der Boden regelmäßig aufgelockert werden. Eine Mulchschicht aus Rindenmulch oder Kies schützt den Boden vor Austrocknung und reduziert den Unkrautwuchs.
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Winterhärte: Die meisten Zierlauch-Arten sind winterhart und benötigen keinen zusätzlichen Schutz. In sehr kalten Regionen oder bei starkem Frost ohne Schneedecke kann es jedoch hilfreich sein, die Erde mit einer dünnen Schicht Reisig oder Laub abzudecken, um die Zwiebeln zu schützen.
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Krankheiten & Schädlinge: Zierlauch ist robust und wenig anfällig für Krankheiten. Gelegentlich können Blattläuse oder Lauchminierfliegen auftreten, die das Laub schwächen. In solchen Fällen hilft ein Abspritzen mit Wasser oder ein biologisches Pflanzenschutzmittel. Staunässe und zu dichte Pflanzung sollten vermieden werden, um Pilzkrankheiten vorzubeugen.
Mit diesen einfachen Pflegemaßnahmen bleibt der Zierlauch gesund und blühfreudig – Jahr für Jahr ein beeindruckender Blickfang im Garten.
Die schönsten Zierlauch-Sorten
Es gibt über 900 verschiedene Allium-Arten. Hier sind einige der beliebtesten Sorten für den Garten:
Sorte | Wuchshöhe | Blütenfarbe | Blütezeit | Besonderheiten |
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Allium giganteum | 100–150 cm | Violett | Juni–Juli | Der größte Zierlauch, ideal als Blickfang |
Allium ‘Globemaster’ | 80–100 cm | Lila | Mai–Juni | Besonders große Blütenbälle |
Allium aflatunense ‘Purple Sensation’ | 80 cm | Purpur | Mai–Juni | Sehr robuste und beliebte Sorte |
Allium christophii | 40–50 cm | Silberviolett | Juni | Riesige, lockere Blütenschirme |
Allium moly | 20–30 cm | Gelb | Mai–Juni | Perfekt für Steingärten |
Zierlauch als Bienenweide
Zierlauch ist nicht nur eine optische Bereicherung für den Garten, sondern auch eine wertvolle Nahrungsquelle für Bienen und Schmetterlinge. Besonders in der frühen Saison, wenn viele andere Blüten noch fehlen, locken die leuchtenden Kugeln zahlreiche Bestäuber an.
Vermehrung von Zierlauch
Zierlauch kann durch Samen oder durch Tochterzwiebeln vermehrt werden:
- Tochterzwiebeln: Nach der Blüte können die Zwiebeln ausgegraben und vorsichtig getrennt werden. Die kleinen Zwiebeln im Herbst wieder einpflanzen.
- Aussaat: Geduld gefragt – aus Samen gezogener Zierlauch benötigt oft 3–4 Jahre bis zur ersten Blüte.
Zierlauch in der Gartengestaltung
Zierlauch eignet sich hervorragend für verschiedene Gartenstile und kann durch seine außergewöhnliche Wuchsform gezielt als gestalterisches Element eingesetzt werden. Die kugelförmigen Blütenstände bringen Struktur und Höhe in Beete und setzen eindrucksvolle Akzente.
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Moderne Gärten: In Kombination mit Ziergräsern wie Federgras (Stipa), Blauschwingel (Festuca) oder Lampenputzergras (Pennisetum) wirkt Zierlauch minimalistisch und elegant. Besonders in monochromen Pflanzkonzepten mit weißem oder violettem Zierlauch entstehen stilvolle und beruhigende Gartenbilder.
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Bauerngärten: Zwischen klassischen Stauden wie Rittersporn, Lupinen, Phlox oder Pfingstrosen setzt Zierlauch lebendige Farbakzente und verleiht dem Beet eine verspielte, romantische Note. Besonders gut harmoniert er mit üppigen Sommerblumen, die nach seiner Blütezeit die Lücke im Beet füllen.
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Steingärten: Niedrige Sorten wie Allium moly oder Allium karataviense passen perfekt in trockene, sonnige Bereiche mit durchlässigem Boden. Dort kommen sie besonders gut zur Geltung, wenn sie mit Polsterstauden wie Thymian, Polster-Phlox oder Hauswurz kombiniert werden.
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Naturgärten & Wildblumenwiesen: Zierlauch lockt mit seinem reichen Pollenangebot zahlreiche Bienen und Schmetterlinge an. In naturnahen Gärten lässt er sich wunderbar mit Wildstauden wie Schafgarbe, Wiesensalbei oder Glockenblumen kombinieren. Auch als Teil einer Blühwiese sorgt er für ein vielfältiges Nahrungsangebot für Insekten.
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Kübelpflanzung & Dachgärten: Aufgrund seiner pflegeleichten Natur eignet sich Zierlauch auch für große Pflanzkübel oder Hochbeete. Besonders auf Dachgärten, wo trockene, durchlässige Böden vorherrschen, kann er gut gedeihen und mit Sedum-Arten oder niedrigen Gräsern kombiniert werden.
Durch seine vielseitige Einsetzbarkeit ist Zierlauch ein echtes Multitalent in der Gartengestaltung. Ob als Solitärpflanze, in Gruppen gepflanzt oder als Begleiter für Stauden – die eindrucksvollen Blütenbälle sorgen für Dynamik und Struktur im Garten und setzen jedes Jahr aufs Neue spektakuläre Akzente.
Zierlauch ist eine beeindruckende, pflegeleichte Pflanze, die jedem Garten Struktur und Farbe verleiht. Ob als Solitärpflanze oder in Kombination mit Stauden – die leuchtenden Blütenkugeln sorgen für ein spektakuläres Blütenmeer und sind zudem eine wertvolle Nahrungsquelle für Bienen. Wer eine robuste, winterharte und anspruchslose Zwiebelpflanze sucht, sollte Zierlauch unbedingt in die Gartengestaltung integrieren.