Wer gerne frische Pilze isst und diese nicht nur im Wald sammeln möchte, hat die Möglichkeit Pilze im heimischen Garten anzubauen. Damit man Pilze im Garten selber züchten kann, muss man im Vorfeld wissen, was Pilze für Lebewesen sind. Der Pilz gehört weder zur Gattung der Pflanzen noch zur Tiergattung. Pilze haben keine Möglichkeit zur Fotosynthese, denn es fehlt Ihnen das Chorophyll, welches eine Pflanze zur Fotosynthese benötigt. Damit Ihre Pilze sich gut entwickeln und wachsen, benötigen sie absterbende organische Substanzen. Es gibt jedoch auch Pilzsorten, die mit ihrer Umgebung eine Symbiose eingehen können, um die entsprechenden Substanzen zum Wachsen zu bekommen.
Was benötigt man, um Pilze selber zu züchten?
Um einen Pilz selbst zu züchten, muss man im Vorfeld wissen, um welchen Pilz es sich handelt. Kennt man die Art des Pilzes, kann man entscheiden, was er zum Leben und Wachsen benötigt. Also ob er besser im Garten wächst oder im Gewächshaus. Zum Anbauen von Pilzen eignen sich die Substrate Holz oder Stroh als Ausgangswachsstoff sehr gut. Auch fertige Substrate aus dem Baumarkt können für die Zucht von Pilzen verwendet werden. Bevor es mit der Zucht losgehen kann, sollten Sie einkaufen gehen. Auf dem Einkaufzettel sollte in erster Linie die Pilz-Brut stehen. Die Pilz-Brut ist jederzeit der Ausgangsstoff für die Pilzzucht. Im Baumarkt oder im Fachhandel bekommen Sie eine Vielzahl unterschiedlicher Sorten. Man unterscheidet Getreide- oder Hirsekörnern, Körner-Brut, Pilz-Brut in Strohmehl und Sägespäne. Lagert man die Pilz-Brut kühl, kann man Sie bis zu einem Jahr halten. Mit der Brut muss anschließend das Trägermaterial geimpft werden. Nun haben Sie die Möglichkeit zahlreiche Pilzsorten anzubauen. Suchen Sie sich einfach die Pilzsorte im Handel, die Ihnen am besten zusagt.
Wachsen Ihre Pilze gut, können Sie schon bald die ersten eigenen Pilze ernten und in Ihren Speisen genießen. Vorteilhaft an der eigenen Pilzzucht ist, dass man sich nie wieder durch die Wälder schlagen muss oder gezwungen ist überteuerte Pilze im Handel zu kaufen. Zudem weiß man genau was in den Pilzen drinnen ist und dann schmecken sie doch gleich noch viel besser. Pilze können auch getrocknet werden und können so haltbar gemacht werden. Mit getrocketen Pilzen haben sie so auch die Möglichkeit Pilze außerhalb der Pilzsaison frisch zu genießen.
Die richtigen Voraussetzungen für die Pilzzucht im Garten
Bevor Sie mit der Pilzzucht im Garten beginnen, ist es wichtig, die richtigen Voraussetzungen zu schaffen. Pilze benötigen ein spezielles Umfeld, um erfolgreich wachsen zu können. Im Gegensatz zu Pflanzen benötigen sie keinen direkten Sonnenschein, da sie keine Fotosynthese betreiben können. Stattdessen wachsen sie am besten in feuchten, schattigen Bereichen mit einer konstanten Temperatur. Idealerweise sollten Sie einen Ort auswählen, der vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt ist, wie unter Bäumen oder Sträuchern. Außerdem benötigen Pilze eine geeignete Grundlage zum Wachsen, das sogenannte Substrat. Holz, Stroh oder auch spezielle fertige Substrate aus dem Baumarkt sind ideal für die Pilzzucht. Diese Substrate bieten den Pilzen die absterbenden organischen Substanzen, die sie zum Wachsen benötigen. Einige Pilzarten gehen sogar eine Symbiose mit anderen Pflanzen ein, um die nötigen Nährstoffe zu erhalten. Es ist entscheidend, die richtige Pilzart zu wählen, da jede Sorte spezifische Anforderungen an das Substrat und die Umgebung stellt.
Die Auswahl der richtigen Pilz-Brut
Die Pilz-Brut ist der entscheidende Ausgangspunkt für die Zucht Ihrer eigenen Pilze. Es gibt verschiedene Arten von Pilz-Brut, die Sie im Fachhandel oder Baumarkt finden können, darunter Körner-Brut, Strohmehl-Brut oder auch Pilz-Brut in Sägespänen. Je nachdem, welche Pilzart Sie züchten möchten, sollten Sie die passende Brut auswählen. Körner-Brut ist häufig für die Zucht von Champignons und Austernpilzen geeignet, während Strohmehl-Brut oft bei Shiitake- oder Pfifferlingsarten verwendet wird. Die Brut sollte an einem kühlen Ort gelagert werden, da sie so länger haltbar bleibt und bis zu einem Jahr aufbewahrt werden kann. Beim Kauf der Pilz-Brut sollten Sie darauf achten, dass diese frisch und von guter Qualität ist. Eine gut aufbewahrte Brut sorgt für einen erfolgreichen Anbau und eine hohe Ernte. Nachdem Sie die Brut gekauft haben, müssen Sie sie mit dem Trägermaterial impfen, um die Pilze zum Wachsen zu bringen. Dies ist der entscheidende Schritt für den Start der Zucht und ermöglicht es Ihnen, viele verschiedene Pilzsorten anzubauen.
Körner-Brut – Perfekt für Champignons und Austernpilze
Körner-Brut ist eine der beliebtesten Varianten für die Pilzzucht, besonders bei der Zucht von Champignons und Austernpilzen. Sie besteht aus Getreidekörnern, die mit Pilzmyzel infiziert sind. Diese Brut eignet sich gut für die Zucht auf Substraten wie Kompost oder speziellen Pilzsubstraten. Champignons, eine der bekanntesten Pilzarten, benötigen eine eher feuchte, aber gut belüftete Umgebung, um zu gedeihen. Austernpilze hingegen wachsen schnell und benötigen etwas wärmeres Klima, wodurch Körner-Brut auch für diese Pilze eine ausgezeichnete Wahl ist. Körner-Brut kann im Fachhandel oder Baumarkt gekauft werden und ist einfach zu handhaben. Nach dem Kauf sollten Sie die Brut bei einer kühlen, aber nicht zu kalten Temperatur lagern, um ihre Haltbarkeit zu verlängern. Bei richtiger Lagerung können Sie sie bis zu einem Jahr aufbewahren. Die Brut wird dann in das Substrat eingebracht, das die Nährstoffe für die Pilze bereitstellt, und schon nach wenigen Wochen können Sie die ersten Pilze ernten.
Strohmehl-Brut – Ideal für Shiitake und Pfifferlinge
Strohmehl-Brut ist besonders vorteilhaft für die Zucht von Pilzen wie Shiitake oder Pfifferlingen. Diese Brut ist mit Myzel (Pilzgewebe) durchzogenem Strohmehl gefüllt und bietet eine ausgezeichnete Grundlage für die Pilze. Shiitake-Pilze bevorzugen ein nährstoffreiches Substrat und gedeihen besonders gut auf einem Basismaterial wie Holz oder Stroh. Strohmehl-Brut eignet sich hervorragend, um das Wachstum dieser Pilze zu fördern, da das Substrat gleichzeitig feucht und reich an Nährstoffen bleibt. Die Verwendung von Strohmehl-Brut ermöglicht es, die Zucht auch in kleineren Gärten oder sogar in Gewächshäusern durchzuführen, da diese Pilze sich gut in kontrollierten Umgebungen entwickeln. Auch Pfifferlinge, die in Wäldern auf humusreichem Boden gedeihen, können erfolgreich auf Strohmehl-Brut gezüchtet werden, um eine ertragreiche Ernte zu erzielen. Achten Sie darauf, dass Sie das Substrat regelmäßig feucht halten, aber nicht zu nass, um Fäulnis zu vermeiden.
Sägespäne-Brut – Für die Zucht auf Holz
Sägespäne-Brut ist besonders für die Zucht von Holzliebenden Pilzen wie dem Shiitake oder dem Maitake (Edelreizker) geeignet. Diese Pilzarten wachsen auf Holz, und die Sägespäne-Brut enthält das Pilzmyzel, das sich im Holz verankert und den Pilz zum Wachsen anregt. Das Besondere an der Sägespäne-Brut ist, dass sie für die Zucht auf verschiedenen Holzarten verwendet werden kann, von Laubholz bis hin zu Nadelhölzern. Um die Zucht zu beginnen, müssen Sie das Substrat, bestehend aus den befeuchteten Sägespänen, mit der Brut „impfen“. Nachdem Sie die Brut eingearbeitet haben, sollten Sie das Substrat an einem schattigen, feuchten Ort lagern, damit die Pilze unter idealen Bedingungen wachsen können. Diese Methode ist besonders für erfahrene Hobbygärtner geeignet, die den nötigen Platz und die richtige Umgebung bieten können, da die Pilze eine längere Wachstumszeit benötigen und geduldig gepflegt werden müssen.
Ernte und Nutzung der selbst gezüchteten Pilze
Nachdem Ihre Pilze gut gewachsen sind, können Sie bald die ersten Früchte Ihrer Arbeit ernten. Die Erntezeit variiert je nach Pilzart und den Bedingungen, unter denen sie gezüchtet werden. Pilze sollten geerntet werden, sobald sie ihre volle Größe erreicht haben, aber noch bevor sie ihre Sporen freisetzen. Achten Sie darauf, die Pilze vorsichtig zu pflücken, um das Substrat nicht zu beschädigen. Ein großer Vorteil der eigenen Pilzzucht ist, dass Sie sich nie wieder auf die Pilzsuche im Wald begeben oder teure Pilze im Supermarkt kaufen müssen. Sie wissen genau, woher Ihre Pilze kommen und welche Inhaltsstoffe sie enthalten, was die Frische und Qualität erhöht. Zusätzlich können Pilze, die Sie nicht sofort verwenden, getrocknet und haltbar gemacht werden. Getrocknete Pilze sind eine großartige Möglichkeit, den Geschmack frischer Pilze das ganze Jahr über zu genießen, sogar außerhalb der Pilzsaison. Sie können in Suppen, Saucen oder anderen Gerichten verwendet werden und behalten dabei einen intensiven Geschmack.
Die richtige Erntezeit für Pilze
Die Erntezeit variiert je nach Pilzart und den Wachstumsbedingungen, die Sie für Ihre Zucht gewählt haben. Im Allgemeinen sollten Pilze geerntet werden, sobald sie ihre volle Größe erreicht haben, aber bevor sie ihre Sporen freisetzen. Dies stellt sicher, dass die Pilze ihren besten Geschmack und ihre höchste Qualität haben. Achten Sie darauf, die Pilze zu ernten, wenn der Hut noch fest und geschlossen ist. Wenn die Kappen sich öffnen, können die Pilze ihre Sporen freisetzen, was ihre Frische und Haltbarkeit beeinträchtigen kann. Die genaue Erntezeit kann auch je nach Art des Pilzes variieren. Zum Beispiel benötigen Champignons etwa drei bis vier Wochen, um zu reifen, während Austernpilze in der Regel schneller wachsen und bereits nach zwei bis drei Wochen erntereif sind. Achten Sie darauf, regelmäßig nach den Pilzen zu schauen, um sicherzustellen, dass sie zum richtigen Zeitpunkt geerntet werden, um den besten Geschmack zu erzielen.
Pilze vorsichtig ernten, um das Substrat zu schonen
Es ist wichtig, Pilze vorsichtig zu ernten, um das Substrat nicht zu beschädigen, da dies die Erntequalität und das weitere Wachstum beeinträchtigen kann. Verwenden Sie am besten ein scharfes Messer oder Ihre Hände, um die Pilze am Stiel abzuscheiden. Vermeiden Sie es, die Pilze aus dem Substrat zu reißen, da dies die Myzelstruktur schädigen kann, was die Ernte zukünftiger Pilze beeinträchtigen würde. Es empfiehlt sich, nur die Pilze zu ernten, die vollständig entwickelt sind, und das Substrat im Rest des Behälters intakt zu lassen. Wenn Sie Pilze ernten, die noch nicht vollständig ausgewachsen sind, können diese mit der Zeit in der Lage sein, weitere Sporen zu bilden, was die Qualität der Zucht beeinträchtigen könnte. Eine sanfte Handhabung ist entscheidend, um das Substrat zu erhalten und die nächsten Pilzgenerationen zu fördern.
Getrocknete Pilze – Der Geschmack für das ganze Jahr
Ein großer Vorteil der eigenen Pilzzucht ist die Möglichkeit, Pilze zu konservieren und außerhalb der Saison zu genießen. Wenn Sie Ihre Pilze nicht sofort verwenden können, ist das Trocknen eine hervorragende Methode, um sie haltbar zu machen. Getrocknete Pilze behalten ihren intensiven Geschmack und ihre wertvollen Nährstoffe, sodass Sie sie das ganze Jahr über genießen können. Um Pilze zu trocknen, schneiden Sie sie in dünne Scheiben und lassen Sie sie an einem warmen, trockenen Ort oder in einem speziellen Dörrautomaten trocknen. Nach dem Trocknen sollten die Pilze in einem luftdichten Behälter oder einem gut verschlossenen Glas aufbewahrt werden, um Feuchtigkeit zu vermeiden. Getrocknete Pilze sind ideal für die Verwendung in Suppen, Saucen, Risottos oder anderen Gerichten, bei denen sie ihren vollen Umami-Geschmack entfalten können. Sie können auch in heißem Wasser rehydriert werden, um sie wie frische Pilze zu verwenden.